Mensch
aus Glas
nichts bleibt verborgen
alles kehrt ans Licht
fadenscheinig
Schlagwort: Mensch
allein
allein
ohne Zukunft
der letzte Mensch
kauft sich ein Los
Hauptgewinn
kaum
kaum
ein Mensch
dem wir vertrauen
woran halten wir fest
fallend
Mehr als genug
Mehr als genug von allem, was mich zu diesem unförmigen Schatten macht, der durch verlassene Straßen irrt wie ein Mensch aus Fleisch und Blut, der glaubt, er sei eine Vogelscheuche, den Kopf voll Stroh, auf dem Weg zum großen Zauberer. Im Überfluss, was niemand braucht, um unglücklich zu werden – weil wir alles schon besitzen: die elektrischen Dosenöffner und Bleistiftanspitzer, die parfümierten Briefbeschwerer und Schlüsselanhänger. Weil wir unsere Träume mit Halsschmerztabletten und Hustensaft füttern. Eine ganze Welt zu verschenken, die niemand haben will, weil kein Platz mehr im Kühlschrank ist.
Der fallende Mensch
Der fallende Mensch – im Sinkflug auf den Gipfel, zur freien Entscheidung gezwungen. Fast noch schlafend. Vom Schicksal überwältigt, gerade in dem Moment, als alle Auswege sich verschließen. Gefangen im Möglichen, unfähig, die eigene Größe zu leugnen, selbst wenn die Welt bloß noch ein winziger Punkt in trüber Ferne ist, verschwommen und unkenntlich, unendlich vertraut, tödlich.
Der Mensch
Der Mensch braucht den Menschen, den Blick in den Spiegel, das vertraute Gesicht der eigenen Unzulänglichkeit. Wo wir an die Grenzen unserer Erkenntnis stoßen, beginnen wir, uns zu verändern. Das Fremde, das wir nicht begreifen, kratzt an unserer Menschlichkeit. Schuldige sind wir, wo wir uns von uns selbst abwenden. Unser Versuch, das Unbekannte zu verstehen, macht die Welt kleiner. Was wir anfassen, zerbricht. Was wir lieben, verurteilen wir zum Tode. Was immer wir suchen, ist uns ähnlich, wir kennen es bereits, bevor wir es finden. Und doch wissen wir nichts.
Ein guter Mensch
Ein guter Mensch, der seine Schulden bezahlt, der hält, was er verspricht – ohne Rücksicht auf Verluste. Ein großes Herz, das unentwegt schlägt, das den gottlosen Stürmen trotzt, ohne mit der Wimper zu zucken. Die halbe Wahrheit, so bescheiden, genügte schon, um aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, aus einem Abgrund die Brücke, welche heimwärts führt. Ein falsches Lächeln, das einen Idioten irre macht. Ein letztes Wort, unausgesprochen, das die Welt verstummen lässt.