weiß
wie Milch
dein Haar verschüttet
auf der Tischdecke des
Horizonts
Schlagwort: Horizont
Horizont
Horizont
unser Leben
in weiter Ferne
niemals schaffen wir es
dorthin
schwach
schwach
ein Schimmer
am fernen Horizont
vielleicht nur eine Träne
Gottes
gestern
gestern
ein Hoffnungsschimmer
Licht am Horizont
Irrfahrt durch nächtliches Dunkel
heute
Haus
Haus
am Meer
in weiter Ferne
eine schwarze Wolke am
Horizont
Stille
Stille
zum Anbeißen
dein Haar verloren
in dieser Landschaft kein
Horizont
Landschaft
Landschaft
ohne Horizont
die Sonne versinkt
in einem Meer von
Häusern
Lichtstreif
Lichtstreif
am Horizont
kaum zu sehen
ein neuer Tag beginnt
anderswo
Weit hinaus
Weit hinaus ins unerwartet Blaue, dort hinten in glühender Ferne. Friedlich die Segel am Horizont wie Wolken auf einer Wäscheleine. Aufbruch ins Sonnenlicht eines lockenden Traums, Freiheit und Abenteuer an der Angelschnur. Überschwang der Jugend. In Windeseile auf dem Weg ins gemachte Nest: so sicher und geborgen in der Unwissenheit, groß und stark im Unvermögen. Tausende auf der Flucht, mit dem Kopf durch die Wand der Gewohnheit, strahlend im Untergang, unbekümmert in Nacht und Nebel. Schwarz die Welt in den Augen eines Ertrinkenden. Nur das Leuchtfeuer des Schlafs, Sparflamme der Glückseligkeit.
Auf der Stelle
Auf der Stelle treten, kraftlos und schön, einmal um die ganze Welt, ohne sich vom Fleck zu bewegen – wohin soll das führen? Die ungezählten Schritte ins Ausweglose. Die Blicke, heimlich und verstohlen, in eine unwirkliche Leere. Kein Horizont, der mich aufhält, keine Straße, die mich an sich kettet. Die einsame Wanderschaft eines Toten ohne Fortkommen. Ohne Wiederkehr.