wozu
die Eile
die Zeit steht
rasend still in meinem
Herzen
Schlagwort: Herz
Herz
Herz
steinerne Schwere
die dich zerdrückt
wie ein Insekt ahnungslos
hilflos
winzig
winzig
dieser Stein
mein Herz aber
bricht unter seiner Last
entzwei
Steine
Steine
zu schwer
auf meinem Herzen
keine Bewegung die nicht
tötete
Riss
Riss
im Kontinuum
Abgrund im Herzen
eines zum Tode Verurteilten
schuldig
mitten
mitten
ins Herz
ein unbedachtes Wort
ein Lachen oder Schweigen
tödlich
Herz
Herz
schwarze Sonne
in meiner Brust
der Rhythmus deiner Schläge
dunkel
Dunkel das Herz
Dunkel das Herz dieser Welt an einem Tag wie diesem, der dem Winter die Tür öffnet. Ich sehe in die Zukunft, wenn ich meinen Kopf senke, mein stumpfer Blick berührt die Kälte der Erde. Ich fürchte mich nicht. Ich wende mich ab von meiner Angst. Der Himmel: ein Scherbenhaufen. Ich renne nicht davon. Ich vergrabe meine Stimme in den Wolken.
Kein Weg
Kein Weg, der mich zu dir führt, keine Straße. Kein Boden unter den Füßen. Meine Schritte verhallen in trüber Leere. Die letzten Sonnenstrahlen zerschneiden den Flug der Vögel. Kein Wind, der mich fortweht, keine Wolke, die mich trägt. Ich sehe die Welt mit den Augen eines Gefangenen. In meiner Hand das sterbende Herz der Stille. Kein Schrei, der mich zerreißt. Ich lebe die Träume eines Toten. Kein Schlaf, der mich vergessen lässt. Kein Mensch, der mich weckt.
Wie die Engel
Wie die Engel, die in die Tiefen des Herzens blicken, die nachsehen, ob alle Türen und Fenster geschlossen sind, alle Schubladen und Schränke. Wie die Wolken, die den Regen übers Land tragen, friedlich und unaufhaltsam. Wie das leere Zimmer, das ich einst bewohnte, ungeduldig, schweigsam. Abwesend. Genau wie du. Worte, die mich als Erinnerung erreichen. Das Lächeln eines Kindes auf einem verblassten Foto. Die Farbe der Lippen, die sich lautlos bewegen. Wie in weiter Ferne die Schwingen eines Raubvogels.